Beschreibung
Ein Kernbegriff der neuzeitlichen Wissenschaft wird zum Ausgangspunkt dieser brillanten wie überaus materialreichen Studie, die bildliches Anschauungsmaterial, Praktiken, Theorien und Geschichte in subtiler Weise miteinander verknüpft. Objektivität, so zeigt sich, hat eine Geschichte – und diese steckt voller Überraschungen.
Lorraine Daston und Peter Galison zeichnen die Entstehung dieses Begriffs in den Wissenschaften vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart nach und zeigen, wie er sich von Konzepten wie der Wahrhaftigkeit der Natur und des geschulten Urteils unterscheidet. Dabei geht die Geschichte der Herausbildung erkenntnistheoretischer Ideale mit alltäglichen Praktiken der Herstellung wissenschaftlicher Bilder einher. Vom 18. Jahrhundert bis heute zeigen gerade die Abbildungen in wissenschaftlichen Atlanten, die von der Anatomie bis zur Kristallographie eine maßgebliche Präsentationsform des Wissens darstellen, auch die Vorstellungen und Ideale, die mit den empirischen Wissenschaften verbunden sind. Solche Atlanten dienten und dienen noch immer als Kompendien, die zeigen sollen, was sich anzuschauen lohnt, und wie es anzuschauen ist. Daston und Galison betrachten sie neu, um die verborgene Geschichte wissenschaftlicher Objektivität zu enthüllen.
Dieses opulent ausgestattete Buch richtet sich an alle, die sich für den schwer faßbaren, aber gleichwohl wissenschaftshistorisch wie wissenschaftstheoretisch zentralen Begriff der Objektivität interessieren – und dafür, was es heißt, mit wissenschaftlichem Blick auf die Welt zu schauen.
Rezension
»Für alle, die sich mit Wissen, Erkenntnis und Bildern befassen oder befassen wollen, ist dieses Buch Pflichtlektüre.«
»Eine grandios gezeichnete Galerie wissenschaftlicher
Charaktermasken. «
»Die Autoren klären nicht nur, was wir damit meinen, wenn wir von objektivem Wissen sprechen, sie zeigen auch, dass der Begriff der Objektivität eine Geschichte hat, die sich keineswegs mit der Geschichte der Wissenschaft deckt. ... Den Siegeszug dieses spezifischen Zugriffs anhand der Praxis der Abbildung wissenschaftlicher Gegenstände nachzuzeichnen, ist das Verdienst des Buches.«
»Ein echter Augenöffner.«
»Vor allem besticht an dieser illustrierten und hervorragend übersetzten Untersuchung, wie die Autoren die erkenntnistheoretischen Maximen, die sie aus der Praxis der Forscher und Atlantenmacher herauslesen, auf das wissenschaftliche Selbst beziehen. ... So ist diese klar geschriebene Studie zur Objektivität vor allem eines: eine beeindruckende Meditation über das erkennende Subjekt.«
»Klug, dabei gut geschrieben und ein echtes Lesevergnügen für Menschen, die daran interessiert sind zu verstehen, wie etwas so wurde wie es heute ist. Wer Objektivität und die Tücken bei ihrer Herstellung verstehen will, sollte das Buch von Lorraine Daston, Peter Galison unbedingt lesen!«
»Das Buch
öffnet Blicke auf ein atemberaubendes Panorama, in dem nicht nur die Bilder, die die Welt abbilden sollen, Bedeutung erhalten und wieder verlieren, sondern auch die Akteure, die die Bilder herstellen, ihre Gestalt wechseln. Auf jeder Seite könnte es gedanklich in alle Richtungen weitergehen.«