Beschreibung
Mircea Cartarescu, einer der großen europäischen Schriftsteller der Gegenwart, gehört zu den begnadeten Visionären und Sprachkünstlern der Literatur. Sein frühes Meisterwerk Travestie, ein Adoleszenz- und Künstlerroman, erzählt von der Suche eines jungen Menschen nach sich selbst. Der sensible, verschlossene Victor könnte ein Geschöpf von Marcel Prousts sein, so rauschhaft erfährt er die Welt, die ihn im krisenhaften Sommer 1973 umgibt: das Guthaus in Budila, wo er mit seinen Mitschülern die Ferien verbringt, den geheimnisvollen Park und das »Tal des Paradieses«.
Doch dieser kleine Kosmos bevölkert sich nachts mit den Gespenstern, die aus den Katakomben seines Bewußtseins aufsteigen. Die dreiste sexuelle Berührung seines Mitschülers »Lulu«, der sich beim Abschiedskarneval als Frau verkleidet hat, stößt ihn in eine Krise, die er erst nach vielen Jahren, buchstäblich auf der letzten Seite der »Travestie« überwunden hat.
Rezension
»Kein deutscher Autor schreibt so: sprachmächtig, sprachverliebt, tief tauchend, heftig träumend. Die wilde Üppigkeit seiner Sprache übt keine Zurückhaltung und erlaubt keine gefällige Ironie.«
»Cartarescu ist das Gegenteil eines Lakonikers. Seine komplexe Sprache – von Ernest Wichner erstaunlich geschmeidig übersetzt – ist barock und überinstrumentiert und zugleich hochpoetisch.«
»Wo mit den Tabus auch die Sehnsucht schwindet, bedarf es solch phantasmagorischer Romane, die das Geheimnis bekräftigen. Einen schonungsloseren literarischen Träumer als Mircea Cartarescu wird man schwerlich finden. Wäre er ein Atlas, wüsste er was literarisch stabiler ist und weiterführt – der heilige Furor der Poesie und nicht die postmoderne Ironie.«
»Es ist, als fiele man in dieses Buch hinein. Es wird einem dann schwindelig von all den grotesken und barocken Bildern.«
Leseprobe
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