Beschreibung
Durs Grünbeins neues Gedichtbuch ist ein poetisches Erinnerungswerk, zugleich ein Buch der Übergänge und Verwandlungen. In sieben Abteilungen und einer Vielzahl von Versformen entfaltet sich hier ein Bilderbogen zum Weltbild. Gedichte zur Herkunft stehen am Anfang, bevor sich, just im Reisegedicht, die Unheimlichkeit moderner Mobilität erweist. Ein Interludium, Strophen für übermorgen, führt zu jenem zentralen Ort, an dem der Dichter seit einem Vierteljahrhundert zu Hause ist: Transit Berlin. Genau in der Mitte der Metropole (und des Buches) findet sich auf der Museumsinsel die konzentrierte Durchdringung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Doch erneut übt die Ferne ihre Magie. Eine Folge seltsam irreal angelegter 'Charakterstücke' von liedhaftem Sprechgestus begleitet die Überquerung der Alpen in Richtung einer imaginären Antike und führt zur eigentlichen Frage dieser Lyrik: Was ist Imagination? Eine persönliche Bilanz in einer der strengsten lyrischen Formen, im Sonett, zieht der Dichter am Schluß des Bandes: Liebesgedichte und Lebensstudien.
Rezension
»Dieses Gedicht ist eine Vergänglichkeitsklage, doch wunderbar unangestrengt, von einer schwebenden Eleganz von Reim zu Reim.«
»Grünbeins neuer Gedichtband ... ist ein Exerzitium in lyrischem Beharrungstrotz. In 100 Gedichten ... übt sich Grünbein in poetischer Selbstbehauptung gegen den Ansturm verbissener Aktualitätspostulate.
: Das markiert den fortdauernden Anspruch des Dichters nicht nur auf poetische Zeitgenossenschaft, sondern auch auf die Fähigkeit zur Antizipation.«
»Kaum ein anderer zeitgenössischer Poet der mittleren Generation versteht es, sein Nachdenken über Weltzusammenhänge durch ein Ich darzustellen, das hört, sieht, fühlt, riecht und schmeckt. Die wohl geformten Sonette und Oden, Elegien und freien Versen erspüre die Atmosphäre im ›fragilen Monstrum Gesellschaft‹.Ein Lyrikband, der sein dichterisches Können bestätigt.«
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