Beschreibung
Sparta als "Stadt ohne Geldwirtschaft" gilt als "vorsintflutlicher Widersacher" von Athen, so dass seine Wirtschaft auch als "klassischer Anachronismus" bezeichnet wurde. Das Eindringen von Geld am Ende des Peloponnesischen Krieges (404/3 v.Chr.) wird nicht zuletzt für den "Untergang" Spartas verantwortlich gemacht, auch wenn dieses noch lange weiterexistierte. Die Forschungen der letzten Jahrzehnte haben das Bild der materiellen Bescheidenheit und Abschottung zwar beträchtlich korrigiert, aber noch keine umfassende Übersicht über die Wirtschaft Spartas hervorgebracht. Daher beleuchtet Lukas Thommen in diesem Handbuch Sparta in allen seinen wirtschaftlichen Facetten und untersucht differenziert die ökonomische Entwicklung von der archaischen bis zur römischen Zeit. Dabei zeigt sich, dass die spartanischen Bürger weit mehr in die wirtschaftlichen Belange eingebunden waren, als gemeinhin angenommen wird. Zudem hatte die Stadt einen durchaus beachtlichen, staatlich organisierten Finanzhaushalt und ist keineswegs an den Geldgeschäften vorbeigegangen.
Autorenportrait
Lukas Thommen, geb. 1958, ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Basel und Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Historischen Seminars der Universität Zürich. In Lehre und Forschung beschäftigt er sich insbesondere mit dem antiken Sparta und der Römischen Republik. Weitere Forschungsschwerpunkte bilden die antike Körper- und Umweltgeschichte, wobei sein interdisziplinäres Interesse auch in das Gebiet der Klassischen Archäologie hineinreicht.
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