Beschreibung
Der rapide Urbanisierungsprozess in Indien führt zu einer starken Überprägung der physischen und sozialen Umwelt mit weitreichenden Implikationen für die Gesundheit der urbanen Bevölkerung. Die Krankheitslast variiert dabei in Abhängigkeit vom sozioökonomischen Status. Diese intraurbanen Disparitäten sind bisher in Indien aufgrund des lange bestehenden Fokus auf Stadt-Land-Diskrepanzen sowie einer mangelnden Datenverfügbarkeit kaum untersucht. In der vorliegenden Studie wird am Beispiel der entstehenden Megastadt Pune in einem Mixed-Methods-Ansatz die Exposition verschiedener sozioökonomischer Gruppen zu gesundheitlichen Risiko- und Schutzfaktoren sowie deren Krankheitslast anhand ausgewählter Indikatorerkrankungen analysiert. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass gesundheitliche Disparitäten sich nicht nur in einer ungleichen Krankheitslast zeigen, sondern dass auch im Krankheitsverlauf Unterschiede in Bezug auf die Schwere und Dauer einer Erkrankung sowie das Auftreten von Komorbiditäten bestehen. Das vorgestellte Konzept ermöglicht eine Beschreibung und Analyse der verschiedenen Ebenen, auf denen gesundheitliche Disparitäten auftreten oder verstärkt werden können.
Autorenportrait
Mareike Kroll studierte Geographie, Ethnologie und Politische Wissenschaften an der Universität zu Köln. Sie ist als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität zu Köln in den DFG-geförderten Projekten "Gesundheitliche Disparitäten in Pune" und "Gesundheitsberichterstattung am Beispiel der indischen Stadt Pune" beschäftigt. Seit 2011 ist sie Sprecherin des Arbeitskreises Südasien in der DGfG. Forschungsschwerpunkte: Geographische Gesundheitsforschung, Stadtgeographie, Sozialgeographie, Geographische Entwicklungsforschung, Regionaler Schwerpunkt: Indien, Südostasien
Leseprobe
Leseprobe