Beschreibung
Stalins Tod 1953 und der 20. Parteitag der KPdSU 1956 markierten eine Wende in der Geschichte der Sowjetunion. Chruscevs Jahrzehnt von 1953 bis 1964 war ein Phänomen der Entstalinisierung, eine Zeit der Neubewertung Stalins und seiner Politik.Das Buch betrachtet die sowjetische Provinz in der Region Altai während dieser Ära des Wandels. Oleg Garms gelingt es, ein facettenreiches Bild der Epoche zu zeichnen, das sowohl die großen historischen Prozesse und regionalen Besonderheiten als auch die kleinen Akteure, ihre Lebensweisen und Alltagspraktiken berücksichtigt.Die Studie zeigt die Entstalinisierung nicht nur als Demontage der repressiven Staatspolitik und Ende des Terrors, sondern auch als eine umfassende Reform des sowjetischen Alltags, die vielfältige Bereiche des Lebens in Staat und Öffentlichkeit umfasste.
Autorenportrait
Oleg Garms absolvierte ein Studium der Geschichte Russlands, der Sowjetunion und Osteuropas an der Staatlichen Altai Universität Barnaul und der Ruhr-Universität Bochum. 2008 promovierte er über das Strafvollzugsystem in Westsibirien in der ersten Hälfte 19. Jahrhunderts. 2014-2018 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen des DFG-Projekts Die Entstalinisierung in der sowjetischen Provinz.