Beschreibung
Rudolf Borchardt, ein Meister der Anthologie, lässt in dieser Zusammenstellung die große Tradition des europäischen Gelehrtenlobs wieder aufleben. Wichtige Repräsentanten der deutschen Universitätskultur des 19. Jahrhunderts erinnern in 22 Reden an zeitgenössische Forscher und ihre Verdienste, sie rühmen die epochemachende Lebensleistung von Archäologen, Philosophen, Theologen, Astronomen, Geographen, Sprachwissenschaftlern und Historikern - von Herder und Schleiermacher über Rosenkranz, Jacob Grimm und die beiden Humboldts bis zu Gervinus, Mommsen, Moltke, Friedrich Leo oder Harnack. Der 1925 von der Bremer Presse gestaltete Band wird in all seiner typographischen Schönheit erstmals nachgedruckt; ein editorischer Anhang versammelt Dokumente zu Entstehung und Rezeption.
Autorenportrait
Rudolf Borchardt (1877-1945), geboren in Königsberg/Ostpreußen, wuchs im jüdischen Berlin der Gründerzeit auf. Er studierte Klassische Philologie, wurde nach 1904 in der Toskana seßhaft, war befreundet mit Hugo von Hofmannsthal und Rudolf Alexander Schröder: ein Lyriker, traditionalistischer Kulturkritiker, Übersetzer wie kein zweiter, engagierter öffentlicher Redner und Romancier - Autor eines der vielschichtigsten Werke der deutschen Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Schon zwischen 1919 und 1930 erschien eine erste große Ausgabe bei Rowohlt; die neue, vollständige Edition, veranstaltet von dem Schweizer Antiquar Heribert Tenschert, wird vom Rudolf Borchardt-Archiv herausgegeben.