Beschreibung
Alle heute im Handel greifbaren Parzival-Ausgaben gehen auf die grundlegende kritische Ausgabe von Karl Lachmann zurück, die der deutschen Philologie den Weg gewiesen hat und die bis heute in ihrer philologischen Genauigkeit und im Reichtum ihrer kritischen Informationen unersetzt ist. Die zahlreichen Ansätze zu einer neuen Parzival-Ausgabe konkretisieren sich jetzt in dem großen Basler Parzival-Projekt. Aus dem Bestreben, schon jetzt einen Handschriften-nahen Text vorzulegen, der sich im Rahmen der "Altdeutschen Textbibliothek" besonders für die akademische Praxis empfiehlt, ist die neue Ausgabe entstanden, der die St. Galler Handschrift 857 zu Grunde liegt, die bereits Lachmann als Leithandschrift diente und die allgemein als der zuverlässigste Textzeuge gilt. Die Ausgabe folgt dem handschriftlichen Text möglichst genau und weicht nur davon ab, wo die Handschrift offensichtlich fehlerhaft ist. Alle Abweichungen von der Handschrift sind durch Kursivdruck gekennzeichnet; die handschriftlichen Lesungen sind in einem Apparat verzeichnet. Außerdem wird angegeben, wo der neue Text von Lachmanns Ausgabe abweicht. Wie in der Willehalm-Ausgabe von Joachim Heinzle in der "Altdeutschen Textbibliothek" werden die handschriftlichen Schreibungen normalisiert, um eine leichtere Lesbarkeit zu gewährleisten.
Autorenportrait
Joachim Bumke, Harvard University, USA, Freie Universität Berlin und Universität zu Köln.