Beschreibung
Im ersten Beitrag dieses Bandes stellt der Politologe Gian Enrico Rusconi drei wesentliche Etappen der Gewalttätigkeit nach dem Sturz der Faschisten in Italien fest: Partisanenkampf, Terrorismus und Mafia. Die folgenden Aufsätze gehen der Frage nach, wie diese realen Schrecken als Themen der Literatur genutzt wurden, zuerst von Autoren der Nachkriegszeit (Pavese, Fenoglio), danach der 60er und 70er Jahre (Pasolini, Sciascia) sowie der sogenannten Postmoderne (Calvino, Tabucchi, Bufalino) und schließlich in der Literatur der jüngsten Gegenwart (Balestrini, Maurensig, Vassalli). Die erzählerischen Möglichkeiten der Gewaltdarstellung und ihre Sprache erscheinen unter verschiedenen Gesichtspunkten (Bildlichkeit, Emotionalität etc.); der Kriminalroman wird ebenso untersucht wie die Verbindung von literarischem und journalistischem Schreiben. Neben Literatur- und Kunstkritik betrachten die Verfasser der Aufsätze auch historische und soziale Probleme (Rolle der Intellektuellen, Situation Südtirols).
Autorenportrait
Die Herausgeber: Peter Brockmeier hat einen Lehrstuhl für romanische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Carolin Fischer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für italienische und französische Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Bei J.B. Metzler sind bereits erschienen: 'Education érotique. Pietro Aretinos "Ragionamenti" im libertinen Roman Frankreichs' (1994) und 'Gärten der Lust. Eine Geschichte erregender Lektüren' (1997).