Beschreibung
Fritz Mauthner (1849-1923), Enfant terrible des Berliner Kulturlebens, Belletristiker, Religionskritiker und - vor allem - Pionier der Sprachphilosophie war - fast - ein Autodidakt. Dasjenige Studium, das Mauthner fast bis zu einem Abschluß gebracht hat, war das der Jurisprudenz. In den 1870er Jahren hatte Mauthner an der Juristenfakultät der Universität Prag studiert, mit dem Ergebnis freilich, daß er sich von diesem Fach (scheinbar) endgültig abwandte. In Mauthners späterem Werk, vor allem in seinem "Wörterbuch der Philosophie" (1910) und in dem vierbändigen Werk über den "Atheismus und seine Geschichte im Abendlande" (1922-1924), aber auch in zahlreichen anderen Schriften, ist Mauthner dann aber doch immer wieder auf die Sache des Rechts zurückgekommen. Dieser Band versammelt aus dem Gesamtwerk ausgewählte Texte Mauthners, die sich mit dem Recht, seiner Sprache und seiner Geschichte befassen. Wiederzuentdecken ist ein Autor, der mit Esprit und aufklärerischem Kampfgeist um neue Zugänge zu alten Kulturphänomen gerungen hat. Eine Einleitung (W. Ernst) schildert die juristische Ausbildungslandschaft, in der Mauthner sich sein erstes Bild vom Recht und dessen Geschichte geformt hat.