Beschreibung
Das Elend des Schönen ist das verborgene Thema von scheinbar so weit auseinander liegenden Arbeiten wie "Der reisende Fürst", Raabes "Unruhige Gäste", die "Ornamentalisierung des Lebens im Jugendstil", die dekadente Aristokraten Keyserlings, Stefan Georges Abkehr vom "salbentrunkenen Prinzen" und Rilkes ästhetische "Existenz als Arbeit". In der Lebensverfehlung der ästhetischen Existenz entdeckt der Autor eine besondere Art der religiösen Ketzerei. Ob es sich um den Gefühlsnihilismus des Herodes in Hebbels "Herodes und Mariamne" handelt oder auch um Oscar Wildes immer wieder misslungene Konversionsversuche und Rilkes Faszination durch Cézannes erbarmungslosen "Kult der Arbeit".
Autorenportrait
Rainer Gruenter, geboren 1918, emeritierter Professor für Literaturgeschichte, lehrte ab 1956 an der Universität von Köln, Heidelberg, Berlin und Mannheim. Von 1976 bis 1983 war er als Gründungsrektor Professor an der Gesamthochschule Wuppertal. Er starb 1993 in Wuppertal.