Beschreibung
In der Vergangenheit gab es klare politische Positionen, die die Welt in "Freunde" und "Feinde" einteilten. Heutzutage ist die Situation schwieriger und unübersichtlicher, was die Menschen verunsichert und zu einer mehr emotionalen Beurteilung der Lage führt. "Geopolitik der Emotionen" nennt dies der französische Politikwissenschaftler Dominique Moïsi und sieht darin die Ursache für den Protest und Populismus weltweit. Andrea Riccardi, ehemaliger italienischer Minister für Internationale Zusammenarbeit und Integration und Träger des Internationalen Karlspreises 2009, analysiert die Gründe für diese Unsicherheit. Er widerspricht einer gewissen Tendenz unserer Zeit, die den Krieg als unvermeidliches Übel betrachtet. Eine Kultur des Friedens ist für ihn nötig, wie auch eine Friedensbewegung, die neue Wege geht und eine aktivere Mitwirkung bei den großen internationalen Themen anstößt.
Autorenportrait
Andrea Riccardi ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Rom III und seit 2015 Präsident der Società Dante Alighieri. Er ist Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, einer Laienbewegung, die sich in mehr als 70 Ländern für die Weitergabe des Evangeliums, den Dienst an den Armen und für den Frieden einsetzt.