Beschreibung
Theologie ist der wissenschaftlich-theoretische Umgang mit christlicher Gottesgelehrsamkeit, die dazu gehörige Anwendung jener "Theorie" bildet die gläubige "Praxis", das heißt die gelebte pietas, die Frömmigkeit. Öffentliche Frömmigkeitsformen des christlichen Spätmittelalters waren in den Fürstbistümern am Main besonders ausgeprägt. Eine barocke Konfessionsfrömmigkeit prägt noch heute das Bild von Kulturlandschaft und Siedlungen. Innerhalb des neuen bayerischen Staatsverbandes ist ein mehr säkulares Frankenbewusstsein herangewachsen, dessen äußere Abzeichen aber immer noch christlich besetzt sind mit Kreuzberg, Kilian, Käppele sowie Marientürmen, -säulen und -bildstöcken. Unsere Wahrnehmung der historischen Gestalt von Frömmigkeit lehrt ihre einstigen Formen besser zu verstehen und ihre heutigen genauer zu betrachten.
Autorenportrait
Wolfgang Brückner, geb. 1930, Dr. phil., em. o. Prof. für deutsche Philologie und Volkskunde der Universität Würzburg, seit 1989 Gutachter für religiöse Volkskunst des BR bei der regelmäßigen Fernsehsendung "Kunst & Krempel", Mitglied der Kunstkommission der Diözese Würzburg.