Rezension
Jason Reynolds schreibt Geschichten, die ihm als Kind fehlten. Geschichten, in denen schwarze Kinder und ihre unterschiedlichen Lebenswelten vorkommen.
Liebe, Ehrlichkeit, Schuld und Verzeihen, Individualität und Freiheit, Angst und Mut - facettenreich und behutsam spannt Jason Reynolds den Bogen seiner Geschichte in Gespräch und Aktion, sprachlich fein abgetönt auch dank der Übersetzung von Klaus Fritz.
Unterschiedliche Charaktere, Konflikte im Miteinander, persönliches Ringen zwischen Angst und Mut, Schuld, Schweigen und Geständnis, Verzeihung und Versöhnung prägen diese Familiengeschichte.
Reynolds erzählt mit beeindruckend viel Einfühlungsvermögen aus der Perspektive des elfjährigen Genie, der so viele Fragen an das Leben hat, dass er sie nummeriert in einem Heft notieren muss.
Ein inhaltlich anspruchsvoller Jugendroman über Familiengeheimnisse und -zerwürfnisse, über die Schwierigkeit Verantwortung zu übernehmen und NEIN zu sagen, und allem voran über das Verzeihen.