Rezension
Christof Mauch ist ein wirklich guter Autor. Er schickt einen durch das
Land mit den Tipps von Sheriffs, Whiskeybrennern oder Umweltaktivisten.
[...] Wir können wie in einem Time-Tunnel feststellen: wo ich jetzt stehe
war ganz viel davor. Er reist, läuft, wandert durch das Land. [...] und zeigt
die Wahrheit hinter den Orten.
Ist dieses Buch umweltgeschichtlicher Reisebericht, ethnografischer Essay oder Reportage? Wenn ein Autor einen derart weiten Horizont hat wie der Kulturhistoriker und USA-Kenner Christof Mauch, werden Kategorien obsolet.
›Paradise Blues‹ ist ein durchaus wissenschaftliches Buch, nähert sich dem Thema aber auf für Laien leicht verständliche Weise und mit einer ebensolchen Sprache, mit Lokalkolorit und persönlichen Eindrücken. Harte und betroffen machende Fakten (etwa über Giftmüllskandale und Fleischfabriken) treffen auf Kurioses (wie das weltweit wohl einzige Stacheldrahtmuseum).
Eindrucksvoll gelingt es ihm, Vergangenes und Gegenwärtiges miteinander in Beziehung zu setzen und ›als Detektiv der Geschichte‹, als der er sich fühlt, die Schäden aufzuspüren, die die großartige Natur genommen hat.
Da Mauch seine Analysen in packende Geschichten verpackt, kann man sich ohne Scheu vor der Komplexität in diese Auseinandersetzung vertiefen.
Seine Berichte sind ebenso spannend wie informativ, seine Vorgangsweise nahezu detektivisch.