Beschreibung
Goethe selbst hat die bündigste Inhaltsangabe zu seinem >Werther< gegeben: 'Eine Geschichte (.), darin ich einen jungen Menschen darstelle, der (.) sich in schwärmende Träume verliert, sich durch Spekulation untergräbt, bis er zuletzt durch dazutretende unglückliche Leidenschaften, besonders eine endlose Liebe zerrüttet, sich eine Kugel vor den Kopf schießt.' Nonkonformismus als Rebellion der Gefühle - diese Botschaft des berühmten Briefromans, der innerhalb der deutschen Literatur den Beginn der modernen Prosa markiert, ist heute so aktuell wie vor 200 Jahren und gilt als Schlüsselwerk des Sturm und Drang. Er thematisiert den unüberbrückbaren Zwiespalt zwischen Geist und Natur, zwischen Ich und Gesellschaft, den der sensible Bürgersohn Werther empfindet und an dem er zerbricht. Bei seinen Zeitgenossen wurde Goethes Roman äußerst kontrovers diskutiert, da er darin mit den damaligen bürgerlichen Wertvorstellungen brach und somit bei den Kritikern eine Welle der Entrüstung auslöste. 'Es ist ein Meisterwerk, worin hinreißendes Gefühl und frühreifer Kunstverstand eine fast einmalige Mischung eingehen. Jugend und Genie sind sein Gegenstand, und aus Jugend und Genie ist es selbst geboren.' Thomas Mann
Autorenportrait
Johann Wolfgang Goethe (geadelt 1782) wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren und starb am 22. März 1832 in Weimar. Sein Werk prägte die Epochen des 'Sturm und Drang' und der 'deutschen Klassik'. Es umfasst sämtliche literarischen Gattungen, dazu autobiographische Schriften und naturwissenschaftliche Studien. Goethe stand in regem Kontakt zu allen geistigen Größen seiner Zeit und seine Wirkung auf die Literatur ist bis heute ungebrochen. Nicht nur im eigenen Land gilt er als größter Dichter der Deutschen.
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