Beschreibung
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Rumänen in Siebenbürgen eine kirchlich, sozial und kulturell marginalisierte Gruppe. In den Jahren nach 1848 gestaltete der Bischof der griechisch-orientalische Diözese in Hermannstadt, Andrei von Saguna, eine grundlegende Reform und geistlich-geistige Erneuerung dieser Kirche. Bis heute beruft man sich auf ihn, um nationale Kategorien in der rumänischen Orthodoxie zu rechtfertigen. Diese Studie widerlegt solche einseitig-eklektischen Mißverständnisse. Ihr Ziel ist es, in einem ganzheitlichen Ansatz das kirchliche Wirken Sagunas in den europäischen, geistesgeschichtlichen und theologischen Zusammenhängen der nachrevolutionären Habsburgermonarchie verstehbar zu machen. Besonderes Augenmerk wird auf die biographischen Voraussetzungen seines Wirkens gelegt. Dabei weitet sich die Perspektive und nimmt die Situation der Aromunen, die Beziehungen zur ungarischen Regierung, zur serbischen Kirche in Karlowitz und zu den siebenbürgisch-sächsischen Eliten in den Blick.