Beschreibung
Der gut situierte Fattah, obwohl kein richtiger Mediziner, ist zum Operateur und Klinikchef aufgestiegen, seine Spezialität: Zerrissene Hymen wieder zusammenzunähen. Als er sich in eine seiner Patientinnen, die siebzahnjährige Shahrsad, verliebt, die dem jungen Mustafa versprochen ist, kommt es zum Konfl ikt. Beide, Fattah und Mustafa, sind treue Anhänger des Regimes, Mustafa ein Wärter und Folterer im berüchtigten Gefängnis Evin, was Shahrsad gar nicht weiß, und auch Fattah hat dort gearbeitet. Eine dramatische Entwicklung setzt ein In diesem Roman, dem ersten seiner Teheran-Trilogie, gelingt es Amir Hassan Cheheltan, ein höchst anschauliches, lebensnahes, nuanciertes und gelegentlich drastisches Bild des nachrevolutionären Teheran zu zeichnen. Spannend und unterhaltsam, voller Ironie und Sarkasmus und erzähltechnisch perfekt geschrieben, liefert dieser Roman mit einer Fülle eindrucksvoller Charaktere ein Bild der grausam schönen Großstadt und einen Eindruck von der Gewalt der iranischen Geschichte.
Autorenportrait
Amir Hassan Cheheltan, geboren 1956 in Teheran, studierte in England Elektrotechnik, nahm am Irakkrieg teil und veröffentlichte in Teheran bislang Romane und Erzählbände. Zwei Jahre hielt er sich wegen der Bedrohung durch das Regime mit seiner Familie in Italien auf. Sein Roman Teheran Revolutionsstraße erschien 2009 als Welt-Erstveröffentlichung auf Deutsch. Cheheltan veröffentlicht Essays und Feuilletons in der FAZ, der SZ, der ZEIT und anderswo. Er lebte zuletzt u. a. in Berlin und Los Angeles, inzwischen wieder in Teheran. Bei C.H.Beck ist auch sein Roman Der Kalligraph von Isfahan (2015) erschienen.