Beschreibung
Jean-Jacques und Claire sind seit acht Jahren verheiratet, und zwischen der sonntäglichen Lammkeule bei Claires Eltern auf dem Land und dem zukunftspessimistischen Chinesischunterricht für die sechsjährige Tochter Louise spulen sie monoton und routiniert ihr Ehe- und Liebesleben ab, das einst durch eine Reise nach Genf - auf den Spuren von Albert Cohens Roman "Die Schöne des Herrn" - seinen mythisch überhöhten Gipfel erreicht hatte. Aus Neid auf seinen Kollegen Édouard, der sich nach seiner Scheidung zu einem rasanten Casanova entwickelt hat, beginnt Jean-Jacques eine Affäre mit der attraktiven Arbeitskollegin Sonia. Noch einmal spürt er die Genfer Glückseligkeit, doch er weiß nicht wirklich etwas mit diesem Gefühl anzufangen. Er, der sich für alles im Leben rückversichern will, erlebt den Glücksfall als beängstigend unkontrollierbar und verläßt Sonia wieder. Claire, die sich nicht lange von der neuen Liebeslust ihres Mannes täuschen läßt, engagiert ihrerseits den schüchternen Russen Igor zunächst als Detektiv und dann als Liebhaber. Bei einer gemeinsamen Reise nach Berlin - und es ist die Stadt von Wim Wenders' "Himmel über Berlin" -, wo sie ausgerechnet im Hotel Suisse absteigen, erkennt Claire, daß sie ihr größtes Glück gerade aufgegeben hat. Voller Anspielungen auf Filme wie "Der Himmel über Berlin" und "Jules und Jim" und auf Autoren wie Albert Cohen und Witold Gombrowicz erzählt David Foenkinos in gewohnt ironischer und bisweilen skurriler Manier, aber auch mit melancholischen Untertönen die Geschichte einer großen Liebe. Sie erkennt sich leider erst, als sie mit großem Getöse zuende geht. Sehnsüchtig wird des unwiederholbaren Anfanges einer glücklichen Beziehung gedacht: Jedes Paar hat sein eigenes Genf
Autorenportrait
David Foenkinos, 1974 geboren, Schriftsteller und Drehbuchautor, studierte Literaturwissenschaften an der Sorbonne und Jazz am CIM. Seine Bücher sind weltweit in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt und wurden für alle wichtigen französischen Literaturpreise nominiert, für den Prix Fémina, den Prix Médicis, den Prix Renaudot und den Prix Goncourt. Für "Das erotische Potential meiner Frau" erhielt er den Prix Roger Nimier.