Beschreibung
Alberts Lehre vom Menschen ist systematisch nicht einheitlich. Sie läßt sich neuplatonisch als Vernunfttheorie lesen; sie läßt sich aber auch aristotelisch als naturphilosophische Anthropologie lesen. Die Studie knüpft an diese Ausgangslage an - nicht mit dem Ziel, Alberts Lehre nun doch als systematische Einheit zu begreifen. Es kommt vielmehr darauf an, die Konsequenzen der beiden unterschiedlichen Lesarten sichtbar zu machen. Dies geschieht am Beispiel des Glücksbegriffs. An ihm zeigt sich, daß Alberts Vernunfttheorie und seine philosophische Lehre von der menschlichen Vollendung auf einer Linie liegen: die Vollendung des Menschen ist das kontemplative Leben des Philosophen. Es ist einer eigenen Überlegung wert, ob ein solcher Glücksbegriff der Begrenztheit und dem allgemeinen Streben des Menschen nach Vollendung wirklich gerecht werden kann.
Autorenportrait
Dr. Georg Wieland, o. Professor für Philosophische Grundfragen der Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, seit 1995 Prorektor der Universität Tübingen.