Beschreibung
Dieser Band untersucht Sprachwandelprozesse im Bereich der Verben, die sich über Jahrhunderte von der lateinischen zu den romanischen Sprachen vollzogen. Speziell werden zwei Entwicklungen des klassischen lateinischen Verbs habere in den Blick genommen: die Zusammensetzung einer Form von habere + PPP und habere + Infinitiv, aus denen sich in einigen romanischen Sprachen das Perfekt bzw. das Futur herausbildeten. Die Untersuchung füllt insofern eine Forschungslücke, als sie akribisch ein großes Datenkorpus analysiert, dabei unbekanntere lateinische Originaltexte heranzieht, die ermittelten Textstellen kategorisiert und einzelne Textstellen analysiert. Sie liefert dadurch neue Ergebnisse zur Grammatikalisierungsforschung, die bisher nicht im Fokus standen, aber bedeutsame Ansätze für weitere Forschungen bieten.
Autorenportrait
Bianca Glasenapp promovierte an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld und arbeitet als Lehrkraft für Latein und Geschichte an einem Bielefelder Gymnasium.
Inhalt
1 Einleitung
2 Forschungsstand
3 Theoretischer Hintergrund
3.1 Sprachwandel
3.2 Grammatikalisierung
3.3 Grammatikalisierung von habere
3.4 Diskurstraditionen
4 Die Korpora
4.1 Auswahl der Korpora
4.2 Die Urkunden-Korpora
4.3 Das Predigtenkorpus
5 Methodischer Hintergrund
5.1 Lateinische Korpuslinguistik
5.2 Methodisches Vorgehen dieser Untersuchung
6 Die Auxiliarisierung von habere in unterschiedlichen Diskurstraditionen
6.1 Spurensuche der Ausbreitung der habere-Konstruktionen
6.2 Kategorisierung und Analyse der Textstellen
7 Zusammenfassung der Analyseergebnisse und Ausblick
7.1 habere + PPP
7.2 habere + Infinitiv
7.3 Abschließendes Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Anhang
Verzeichnis der Textstellen von habere + PPP
Verzeichnis der Textstellen von habere + Infinitiv