Beschreibung
Als Sklave kommt der legendenumwobene Herakles an den Hof der lydischen Königin Omphale, in die er sich sofort verliebt. Während Omphale beeindruckt ist von seinen Heldentaten, stellt er selbst den Zweck ebenjenes Handelns zunehmend infrage. Es kommt zum Rollentausch. Wie reagiert eine von Halbgöttern, Titanen und Ungeheuern bewohnte Sagenwelt auf einen Helden in Frauenkleidern, wie auf eine mit der Keule im Wald jagende Königin? In seiner 1970 uraufgeführten Komödie bricht Hacks mit den Konventionen patriarchal geprägter Rollenbilder und verhandelt drängende Fragen nach Geschlecht und Identität. Das seinerzeit für die Bühne neue Thema hat an Brisanz nicht verloren, etwa in der Frage, inwieweit der Feminismus tatsächlich in der Lage ist, relevante emanzipatorische Prozesse in Gang zu setzen. 'Das allzu heitre Spiel, brechen wirs ab. / Obs möglich war? Es ist möglich. Eh ichs weiß, / Bin ich besiegt von dem besiegten Feind.'