Beschreibung
'Im Jahre 1972 war ich eins. Ich kann mich nicht mehr so gut daran erinnern. Wie gut, dass wir dafür jetzt Holm Friebe haben!' Florian Illies 1972 atmete Deutschland einen kurzen historischen Moment lang frei und progressiv: Die raumöffnenden Pässe von Günter Netzer evozieren den Geist der Utopie und machen Deutschland zum Europameister. In der Kunst gerät durch Fluxus alles in Fluss. Die Zukunft ist abwaschbar und aus Plastik, denn die 'Grenzen des Wachstums' sind gerade erst gefunden. Für die Olympischen Spiele in München vollenden Otl Aicher und Frei Otto die Bauhaus-Idee: mit einem cleanen Typografie-Raster, gewagt-schwebenden Konstruktionen inspiriert von Badeschaum, aber präzise durchkalkuliert von den ersten Computern. Und die 'Willy wählen!'-Kampagne mobilisiert die versprengten Haschrebellen für das demokratische System und beschert der SPD ein Allzeithoch. Holm Friebe reist 50 Jahre in die Vergangenheit, trägt originelle Fundstücke aus Kultur, Pop und Politik zusammen und erzählt die Geschichte eines Jahres, in dem Deutschland so modern war wie niemals zuvor und nie mehr danach.
Autorenportrait
Holm Friebe, Jahrgang 1972, ist Volkswirt, unterrichtet Designtheorie an Kunsthochschulen und hat in Berlin unter anderem das Weblog "Riesenmaschine", die "Zentrale Intelligenz Agentur" und die "Direkte Auktion" ins Leben gerufen. Er ist Autor mehrerer Sachbücher, unter anderem der Bestseller "Wir nennen es Arbeit" (2006) und "Die Stein-Strategie" (2013).