Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie), Veranstaltung: Templer, Johanniter, Deutscher Orden. Die monastischen Ritterorden im 12. und 13. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit geht es nach einer historischen Einführung um eine dreistufige Analyse der ersten schriftlich festgehaltenen Johanniterregel hinsichtlich wörtlicher Entsprechungen mit anderen Ordensregeln, direkten Einflüssen und schließlich Neuerungen. Damit werden die Entwicklungsprozesse innerhalb des in der Entstehung begriffenen monastischen Ritterordens besser durchdrungen. Die evangelische Johanniter-Unfall-Hilfe beziehungsweise ihr katholisches Pendant in Form des Malteser Hilfsdienstes e.V. sind als etablierte Organisationen aus dem freiwilligen Helfersystem in Deutschland kaum noch wegzudenken. Dabei stellt deren heutige Arbeit lediglich den Endpunkt einer jahrhundertealten Tradition dar, welche bis auf die erste Hospitalgemeinschaft in Jerusalem vor und während der Kreuzzugszeit zurückgeht. Damit fällt sie in dieselbe Epoche wie auch der Templerorden oder auch der Deutsche Orden. Ein Vergleich dieser drei Zusammenschlüsse erscheint jedoch wenig zielführend, nachdem ihr jeweiliges Betätigungsfeld so unterschiedliche Zielsetzungen und Ansätze enthält, sodass davon Abstand genommen wird. Beschäftigt man sich darauf aufbauend mit der ersten niedergeschriebenen Ordensregel der Johanniter unter ihrem damaligen Großmeister Raymond de Puy de Provence aus dem elften Jahrhundert, so finden sich bald Parallelen zu den bereits bekannten Ordensregeln der Augustiner und der Benediktiner. Diese drei Richtlinien untereinander in Relation zu setzen und auf Gemeinsamkeiten und Abweichungen zu untersuchen, birgt durchaus mehr Potential als der Vergleich der drei genannten Ritterorden, allerdings würde dies zum einen eine umfassende Einführung in die Grundlage der Ordensregeln und deren Gründer erfordern und zum anderen wenig zur Durchdringung der Schrift Raymonds beitragen. Um dies dennoch leisten zu können, soll die erste Johanniterregel ganz im Vordergrund dieser Arbeit stehen und die Grundprinzipien der Augustiner und Benediktiner lediglich im Hinblick auf ihren tatsächlichen Einfluss auf die Hospitalgemeinschaft betrachtet werden. So können dann auch die Neuerungen unter Großmeister Raymond mehr in den Fokus der Betrachtung rücken und ein hoffentlich genaueres Bild des Verhaltenskodex der frühen Johanniter liefern, was bei einem rein methodischen Vergleich vermutlich zu kurz gekommen wäre.