Beschreibung
Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin eine Erklärung dafür zu finden, wie es dazu kommen kann, dass sich Personen mit stark ausgeprägter Moral Identity von Zeit zu Zeit unethisch verhalten. Den Überlegungen von Fujita (2011) folgend, wurde angenommen, dass Personen mit einer stark ausgeprägten Moral Identity, in einer Situation, in der sie in Versuchung gebracht werden, sich unethisch zu verhalten, einen Dual-Motive Konflikt erleben. Das abstrakte Motiv, eine moralische Person sein zu wollen (Moral Identity), steht in Konflikt mit dem Motiv, durch unethisches Verhalten eine unmittelbare Belohnung zu erhalten. Um diesen Konflikt erfolgreich in Richtung des abstrakten Motivs zu lösen, muss Selbstkontrolle aufgewendet werden. Nach dem Strength Model of Self-Control (Baumeister et al., 1998) ist die Selbstkontrolle eine Ressource, die sich bei ihrer Aufwendung erschöpft. In diesem Zustand der Ego Depletion ist ein Scheitern der Selbstkontrolle wahrscheinlicher. Folglich kann es trotz stark ausgeprägter Moral Identity zu unethischem Verhalten kommen, wenn die Selbstkontrollressourcen hinreichend genug erschöpft sind.
Autorenportrait
Aufgewachsen und die Schullaufbahn durchlaufen in Berlin, ging es für mich im Jahr 2011 zum Studium der Psychologie an die Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald. Mit der Beendigung des Studiums im Februar 2017 kehrte ich in die Heimat zurück, um dort mit der Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) zu beginnen.