Beschreibung
Im Alltag wie in besonderen Lebenslagen fühlen sich Menschen immer wieder zwischen widersprüchlichen Empfindungen und unvereinbaren Zielen hin- und hergerissen. Dieses Phänomen, bisher in der Theologie wenig bedacht, loten hier ein Sozialwissenschaftler, ein Alttestamentler und ein Praktischer Theologe aus. In drei fachbezogenen Kapiteln und einer fächerübergreifenden Diskussion entwickeln sie ein 'Konzept der Ambivalenz' und konkretisieren es an verschiedenen Spannungsfeldern wie Tradition und Innovation, Individuum und Gesellschaft, Eigenständigkeit und Abhängigkeit, Nähe und Distanz, Liebe und Hass, 'drinnen' und 'draussen'. Die differenzierte Wahrnehmung solcher Polaritäten und der kreative Umgang mit Ambivalenzen erweist sich als hilfreich bei der lebensnahen Auslegung biblischer Texte und bei der menschennahen Gestaltung kirchlicher Rituale (Taufe, Trauung, Bestattung).
Autorenportrait
Christoph Müller, Dr. theol., Jahrgang 1944, ist seit 1995 Professor für Homiletik, Liturgik und Kommunikationswissenschaften in Bern. Kurt Lüscher, Dr. rer. pol., Jahrgang 1935, ist emeritierter Professor für Soziologie der Universität Konstanz. Walter Dietrich, Dr. theol., Dr. Dr. h. c., Jahrgang 1944, war von 1986 bis 2009 Professor für Altes Testament in Bern.