Beschreibung
Globalisierung vernetzt Akteure, Orte und soziale Dynamiken auf eine Weise, die vom Recht nur ungenau erfasst wird. Insbesondere für ein transnationales Privatrecht ist gesellschaftlicher Wandel und der Umgang mit der eigenen gestaltenden Rolle eine zentrale methodische Herausforderung. Klaas Hendrik Eller zeigt am Beispiel globaler Lieferketten, wie moderne wirtschaftliche Organisationsformen sich etablierten rechtlichen Kategorien entziehen und ein neues Verständnis etwa von Vertrag und Eigentum anstoßen. Sowohl die wirtschaftliche Funktionslogik als auch die gesellschaftliche Einbettung globaler Lieferketten sind für das Privatrecht nur anhand interdisziplinärer Beschreibungen erkennbar und schließlich regulierbar. Vor diesem Hintergrund zieht der Autor konkrete Schlüsse für aussichtsreiche staatliche und private Regelungen, um der gegenwärtigen Verantwortungsdiffusion entlang globaler Lieferketten entgegenzuwirken.
Autorenportrait
Geboren 1985; Studium der Rechtswissenschaft in Köln und Paris (Maîtrise en droit); Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Rechtstheorie der Universität zu Köln; Rechtsreferendariat am Kammergericht Berlin; 2019 Promotion (Köln) und Post-Doc an der Tel Aviv University; seit 2020 Assistant Professor an der Universität Amsterdam.