Beschreibung
Im Zuge der Aufklärung hat sich die "Theologie des Neuen Testaments" zu einer historisch ausgerichteten Literaturgattung entwickelt. Die im 18. Jahrhundert begründete Hochschätzung der Geschichtswissenschaft und die Herausbildung der anthropozentrischen Weltsicht prägen bis in die Gegenwart hinein die Axiomatik der Entwürfe einer "Theologie des Neuen Testaments". Mit dem Siegeszug des historischen Paradigmas hat die Bemühung um eine adäquate theologische Ausarbeitung nicht Schritt gehalten. Paul-Gerhard Klumbies plädiert dafür, den Gottesbezug als Horizont der Theologie des Neuen Testaments zur Sprache zu bringen. Mit der Fokussierung auf ihr theologisches Proprium übernimmt die "Theologie des Neuen Testaments" ihren Anteil an der theologischen Gesamtverantwortung der Theologie. Zugleich trägt sie mit dazu bei, dass Theologie als Wissenschaft einen eigenständigen Beitrag zum wissenschaftstheoretischen Diskurs mit den außertheologischen Disziplinen liefert.