Beschreibung
Ist die Schlussvision des Danielbuches visionäre Zukunftsschau oder historischer Rückblick? Bereits Hieronymus und Porphyrios diskutieren diese Fragestellung äußerst kontrovers. Ab dem 18. Jahrhundert steht der Lektüre von Daniel 10-12 als historische Quelle ein fundamentalistisches Verständnis des Textes gegenüber. Neuere Studien zu Antiochus IV. demonstrieren die Problematik einer historischen Deutung des Danieltextes. Mit Hilfe literaturwissenschaftlicher Ansätze zeigt Regina Wildgruber, dass sich die Schlussvision als Geschichtsdeutung im Kontext von biblischer Theologie verstehen lässt. Zugleich kommt der Text so als Abschlussvision des hebräisch-aramäischen Danielbuches zu neuem Recht.
Autorenportrait
Geboren 1976; Studium der Theologie, Philosophie und Psychologie; 2003 Diplom in Katholischer Theologie; 2004-08 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück; seit 2008 Beauftragte für den Dialog mit den nichtchristlichen Religionen im Bistum Osnabrück; 2012 Promotion.