Beschreibung
Eine Brache in der Cité du 11-Décembre, in der Banlieue von Algier. Die Kinder und Jugendlichen des Viertels haben sie sich erobert. Den Kopf voller Träume, spielen sie dort Fußball, auch wenn der Regen das Areal immer wieder in Schlamm verwandelt. Eines Tages tauchen zwei Generäle mit Bauplänen auf. Sie wollen dort ihre Villen errichten, das Grundstück gehört nun ihnen. Doch den Kindern gelingt es, die Männer fürs Erste zu vertreiben, und schon bald organisieren sie den Widerstand. Anders als ihre resignierten Eltern sind die jungen Menschen nicht willens, sich zu beugen. Die Spannung steigt. Wird der Machtapparat die rebellische Jugend doch noch in die Knie zwingen?
Anhand dieses Konflikts erkundet Kaouther Adimi die algerische Gesellschaft. Sie beleuchtet Korruption und Machtmissbrauch, die Geschichte des Landes, den Kampf gegen die Franzosen und die Islamisten und auch die Lebensrealität der Frauen in den letzten Jahrzehnten. Ein Buch, das Mut macht und Hoffnungen weckt und angesichts des Volksaufstands gegen Expräsident Bouteflika geradezu prophetisch erscheint.
Autorenportrait
Kaouther Adimi, geboren 1986 in Algier, lebt und arbeitet seit 2009 in Paris. Sie veröffentlichte bisher vier Romane, die zahlreiche Preise erhielten und in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Nach "Des ballerines de papicha" und "Des pierres dans ma poche" war ihr dritter Roman "Nos richesses" für den Prix Goncourt nominiert und wurde mit dem Prix Renaudot des lycéens und dem Prix du Style ausgezeichnet.
Rezension
"Hinter den Dezemberkids steht die junge algerische Generation, die sich im Februar 2019 der fünften Amtszeit von Abdelaziz Bouteflika widersetzte." (L'Express)
"Eine Hommage an den Mut der algerischen Jugend." (France Culture)
"Adimis Roman ist nicht nur aufschlussreich und absolut lesenswert, sondern auch hochaktuell." (Dina Netz, Südwestrundfunk)
"Adimi liefert, ausgehend vom symbolischen Kampf um den Bolzplatz, der selbstredend für ganz Algerien steht, ein so genaues wie facettenreiches Porträt des Landes, in dem sich tatsächlich ein Wandel ankündigt."
(Claudia Kramatschek, Deutschlandfunk Kultur)
"Jugendliche verteidigen in Algerien ihren Fussballplatz vor Generälen – und starten eine kleine Rebellion. Der furiose Roman »Dezemberkids« erzählt ihre Story. (…) Adimi erzählt aus verschiedenen Perspektiven mit Biss, Ironie und Humor von diesem ungeheuerlichen Ereignis, das an einem verregneten Februartag seinen Anfang nimmt und monatelang das Land in Atem halten sollte."
(Rolf Brockschmidt, Der Tagesspiegel)
"Der Roman liest sich wie das Vorspiel der kraftvollen Rebellion gegen den an der Macht klebenden Präsidenten Bouteflika und sein Gefolge (…) Mit der korrupten und moralisch verkommenen Kaste von Armeeangehörigen und Beamten abzurechnen ist Adimi ganz offensichtlich ein Herzensanliegen. Humorvoll und sarkastisch erledigt sie die Nutzniesser von Seilschaften (…) Mit ihrem Roman zeigt Kaouther Adimi unaufdringlich und zugleich überzeugend, dass es möglich ist, für die eigenen Anliegen auf die Strasse zu gehen." (Sigrid Brinkmann, Bayerischer Rundfunk)
"Ein so unterhaltsamer wie subversiver Text über die Frage, wie Widerstand aussieht, über Mechanismen des Bakschischs, den Kampfgeist der algerischen Jugend und alte Männer, die plötzlich realisieren: Wir sind diejenigen, die in Angst leben, nicht sie. Denn in einem repressiven Staat sind auch die, die sich für Gewinner halten, am Ende Verlierer."
(Nora Karches, Deutschlandfunk)
"Der Roman entlässt die Kinder mit ihrer Revolte aus der Kindheit und macht sie zu Mitsielern in einem politischen Spiel, dessen alte Regeln plötzlich nicht mehr gelten." (Lena Bopp, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Drei Kinder zetteln eine Revolte gegen Generäle an … Kaouther Adimi erzählt von der Kraft der jungen algerischen Generation." (Dina Netz, Westdeutscher Rundfunk)