Beschreibung
Einmal bringt Jens Nielsen mit seinen Wort- und Denkkunststücken unsere Welt auf verführerische Weise durcheinander. Er macht das als Erzähler so ordentlich wie René Magritte als Maler, der Männer im Anzug vom Himmel regnen lässt. "Man blättert durch sein Menschenleben und stellt fest / Überall sind Dinge vorgefallen die nicht möglich sind", sagt das erzählende Ich zu Beginn. Seine Abenteuer lassen sich in Episoden lesen oder als Roman, den wir bis zum Schluss nicht aus der Hand legen.
Nielsen schafft damit ein neues Genre: den surrealistischen Schelmenroman. Für dessen Protagonisten bestehen Notwendigkeiten wie für seine Vorläufer darin, dass sie ihn in der Not wendig werden lassen. Er führt uns in die Vergangenheit, also ins Heute, ins Tierreich, also zum Menschen, in die Physik, also in unser Innerstes, in die Medizin, also ins Verhängnis, in den Zerfall, also ins Wohlsein, in die Welt, also nach Hause. Mit Selbstverständlichkeit erlebt er so die ausgefallensten Abenteuer und fragt sich zum Schluss, warum alles eins sein soll, wenn doch "alles zusammen unendlich viel ist." In neugierigem Staunen legt er seine Bekenntnisse ab, nicht in reuiger Bussbereitschaft. Und wir wundern uns mit ihm und merken: Mit dem Staunen beginnt das lustvolle Denken, und das Ich gerät in den Plural.
Autorenportrait
Jens Nielsen, geboren 1966 in Aarau. Während seiner Schauspielausbildung in Zürich begann er zu schreiben. Seither arbeitet er als freier Schauspieler, Sprecher und Autor. Er ist Mitglied der Musik-Formation SEN-Trio mit Ulrike Andersen und Hans Adolfsen. Zahlreiche seiner dramatischen Werke wurden im Theater gespielt oder am Radio gesendet. Seine Soloprogramme zeigt er auf Schweizer Kleinkunstbühnen. Das Buch "Flusspferd im Frauenbad" wurde 2017 mit einem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet.