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Zimmerwald und Kiental

Weltgeschichte auf dem Dorfe

Degen, Bernard / Richers, Julia
Erschienen am 28.08.2015, Auflage: 2. Auflage
CHF 39,00
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783034012980
Sprache: Deutsch
Umfang: 280
Format (T/L/B): 22.0 x 15.0 cm

Beschreibung

In den Jahren 1915 und 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, fanden in den entlegenen bernischen Bauerndörfern Zimmerwald und Kiental sowie im Volkshaus Bern geheime Konferenzen statt, die in die Weltgeschichte eingegangen sind. Die sogenannte Zimmerwalder Bewegung prägte bis 1917 die internationale Debatte im sozialistischen Lager und wurde von den Regierungen misstrauisch verfolgt und vielfach auch behindert. Unter der Leitung des Schweizer Sozialdemokraten Robert Grimm diskutierten sozialistische Kriegsgegnerinnen und -gegner aus neutralen Staaten und von beiden Seiten der Kriegsfronten über ihre Massnahmen zur Beendigung des Krieges. Lenin, Lev Trockij, Grigorij Zinov’ev, Pavel Aksel’rod, Julij Martov aus Russland, Georg Ledebour, Clara Zetkin und Willi Münzenberg aus Deutschland, Alphonse Merrheim und Albert Bourderon aus Frankreich, Karl Radek aus Polen, Anželica Balabanova und Giacinto Menotti Serrati aus Italien, Cristian Racovski aus Rumänien und weitere bedeutende Persönlichkeiten der internationalen Arbeiterbewegung beteiligten sich an den Debatten. Die Tatsache, dass sich im Krieg Deutsche, Franzosen, Russen und andere auf ein gemeinsames Manifest einigen konnten, weckte unter der kriegsgeplagten Arbeiterschaft Europas neue Hoffnungen. Die Forderung nach einem Frieden ohne Annexionen und Kriegsentschädigungen war wegweisend, aber in den Friedensverhandlungen leider erfolglos. Das Buch zeichnet die faszinierende Geschichte der sozialistischen Kriegsgegnerinnen und -gegner nach und ergänzt sie durch Kurzbeiträge zu den wichtigsten Persönlichkeiten, Örtlichkeiten und Institutionen.

Autorenportrait

Bernard Degen geb. 1952, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Departement Geschichte der Universität Basel. Er publiziert zur schweizerischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Julia Richers geb. 1975, ist Professorin für Neueste Allgemeine und Osteuropäische Geschichte am Historischen Institut der Universität Bern. Sie forscht und arbeitet unter anderem zur Geschichte der Russischen Revolution, zur Sowjetunion und zum Kalten Krieg.

Inhalt

Bernard Degen, Julia Richers: Einleitung Markus Bürgi: Die Zweite Internationale und der Krieg Bernard Degen: Macht- und Orientierungslosigkeit im Sommer 1914 Daniel Marc Segesser: Der Erste Weltkrieg in globaler Dimension Bernard Degen: Die Schweiz in den Kriegsjahren Julia Richers: Bern als Zentrum von Geheimdiplomatie, Spionage und Konferenzen Julia Richers: Osteuropäische Revolutionärinnen und Revolutionäre im Schweizer Exil Bernard Degen: Vom Zusammenbruch der Internationale zur Zimmerwalder Konferenz Bernard Degen: Von Zimmerwald bis Kiental Adrian Zimmermann: Alternativen der Mehrheitssozialisten Adrian Zimmermann: Soziale Unrast in Europa infolge des Krieges Bernard Degen: Der Niedergang der Zimmerwalder Bewegung Julia Richers: Zimmerwald als Erinnerungsort in der Sowjetunion Julia Richers: Erinnern und Vergessenwollen in der Gemeinde Zimmerwald Ruedi Graf, Urs Rohrbach, Ayse Turcan: Biografien

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