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Kredite, Krisen und Konkurse

Wirtschaftliches Scheitern in der Stadt St. Gallen im 17. und 18. Jahrhundert

Erschienen am 22.09.2014
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783034012584
Sprache: Deutsch
Umfang: 277
Format (T/L/B): 24.0 x 17.0 cm
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Die Geschichtswissenschaft hat sich lange vor allem mit wirtschaftlichem Erfolg beschäftigt, obschon es Mangel und Knappheit waren, die den Alltag der Menschen in der Vormoderne prägten. Dorothee Guggenheimers Untersuchung setzt hier einen Kontrapunkt. Sie macht den Misserfolg zum Thema, und zwar am Beispiel von St. Gallen, einer Stadt, die in der Frühen Neuzeit für ihre wirtschaftliche Prosperität bekannt war. Gestützt auf eine breite Quellenbasis, nähert sich die Autorin ökonomischem Scheitern aus verschiedenen Perspektiven, angefangen bei der Entwicklung des Rechts über die konjunkturgeschichtliche Bedeutung von Konkursen und die Ausgestaltung von Schuldner-Gläubiger-Beziehungen bis hin zur sozialen Stellung der Konkursiten nach ihrem Kollaps.

Inhalt

Die Stadt St. Gallen im 17. und 18. Jahrhundert Demographische und geographische Strukturen Die institutionellen und korporativen Rahmenbedingungen Textilproduktion und -export und städtische Märkte Erwerbsstruktur und soziale Gliederung Grundlagen und Entwicklung des St. Galler Konkursrechts in der Frühen Neuzeit Einleitung Frühneuzeitliche Konkurse in der rechtshistorischen Literatur Quellen und Aufbau des Kapitels Eine grobe Skizzierung des Ablaufs des frühneuzeitlichen Konkursverfahrens: Präparatorisches, Liquidations-, Prioritäts- und Distributionsverfahren Falliten in der undatierten Stadtgerichtsordnung aus dem 16. Jahrhundert Das Prioritätsverfahren in St. Gallen Das St. Galler Prioritätsverfahren im Vergleich zu anderen eidgenössischen Ordnungen Urteile, Änderungsvorschläge und Gesetzesanpassungen I (Ende des 16. Jahrhunderts bis 1628) Das Fallimentsgesetz in der Stadtgerichtsordnung von 1628 Urteile, Änderungsvorschläge und Gesetzesanpassungen II (1628–1661) Das Fallimentsgesetz von 1661 Urteile, Änderungsvorschläge und Gesetzesanpassungen III (1661–1726) Falliten und Akkorditen in der Stadtgerichtsordnung von 1726 Urteile, Änderungsvorschläge und Gesetzesanpassungen IV (1726–1728) Das Fallimentsmandat von 1728 Urteile, Änderungsvorschläge und Gesetzesanpassungen V (1728–1749) Falliten und Akkorditen im Edikt von 1749 Urteile, Änderungsvorschläge und Gesetzesanpassungen VI (1749–1781) Falliten und Akkorditen in der Gerichtsordnung von 1781 Urteile, Änderungsvorschläge und Gesetzesanpassungen VII (1781–1798) Reflexion über die Entwicklung des St. Galler Konkursrechts in der Frühen Neuzeit Prinzipien des St. Galler Konkursrechts Die verschiedenen Einflüsse auf die Konkursgesetzgebung Überblick über die frühneuzeitlichen Konkurse St. Gallens und ihre Bedeutung als Barometer für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Die Entwicklung der Konkurse im 17. und 18. Jahrhundert Die Entwicklung der Anzahl Fallimente Die Entwicklung der Anzahl Akkorde Die Entwicklung der Anzahl Konkurse (Fallimente sowie Akkorde) Konkursiten und ihre Berufe: Übersicht über die Konkurse nach Berufsgattungen Falliten und ihre Berufe Akkorditen und ihre Berufe Konkursiten (Falliten sowie Akkorditen) und ihre Berufe 'Business community at risk' Konkurse als Barometer für die wirtschaftliche Entwicklung: War die Häufung von Konkursen in der Frühen Neuzeit ein Krisenmerkmal? Konkurse, Konjunktur und Krisen: Begriffe und ihre Bedeutung Konkurse als Krisenphänomen? Ein Vergleich der Entwicklung der Nachfrage nach Liquidität und der Konkursentwicklung Entwicklung der Getreidepreise und der Konkurse Konkursrate beziehungsweise Entwicklung der am Wirtschaftsleben partizipierenden Bevölkerung und der Konkurse Städtische Finanzen und Konkurse Private Finanzen und Konkurse Konjunkturbestimmende Textilindustrie? Entwicklung der Textilproduktion und der Konkurszahlen Diskussion der Ergebnisse: Waren Konkurse in der Frühen Neuzeit Merkmal einer Krise beziehungsweise einer schlechten wirtschaftlichen Entwicklung? Kreditbeziehungen von St. Galler Falliten in der Frühen Neuzeit Einleitung Ziel und Aufbau des Kapitels Kredite in der frühneuzeitlichen Wirtschaftspraxis Kaufleute: Heinrich Ritz und Söhne (Falliment 1786) Prestigeträchtige Ämter und geheimer Fabrikaufbau: Die Vorgeschichte des Falliments Arrestnahme von Landsitzen und Druck von fremden Gläubigern: Der Fallimentsprozess Laufende Schulden und Investitionskredite: Die Gläubiger und ihre Forderungen Handelsfirmen als Kapitalanlage: Steuervermögen versus Fallimentssumme Textilveredelung: Die Bleicher Jacob Weyermann und Georg Scheitlin (Falliment 1673) '… sey ein einfaltiger mann und habe nicht gedacht, daß es so böß sey': Die Vorgeschichte des Falliments Alle gegen einen – einer gegen alle: Der Fallimentsprozess Drückende Bleichepacht und hohe Kosten für Nahrungsmittel: Die Gläubiger und ihre Forderungen Geringe Investitionen und häufige Schuldklagen durch die Gläubiger: Steuervermögen versus Fallimentssumme Berufe, die eine Klammer bilden zwischen agrarischer Produktion und Konsumenten: Der Metzger Jacob Ziegler (Falliment 1641) Jung und schlecht vernetzt? Die Vorgeschichte des Falliments 'sich diser schuldt- und gandtsach dißmahlen nicht zu beladen': Der Fallimentsprozess 'per ein kuh, per ein rindt': Die Gläubiger und ihre Forderungen Höhere Verschuldung durch homogene Gläubigerstruktur? Steuervermögen versus Fallimentssumme Produzierendes Gewerbe: Der Goldschmied Georg Laurenz Töber (Falliment 1663) Betrügerischer Goldschmiedprobierer: Die Vorgeschichte des Falliments 'Vom leben zum todt': Der Fallimentsprozess Bruchsilber und Schmelzgeld als anvertrautes Gut: Die Gläubiger und ihre Forderungen Eine höhere Verschuldung durch verwandte Gläubiger? Steuervermögen versus Fallimentsbetrag Frauen: Die Hökerin Elisabeth Linsin (Falliment 1683) 'was nur geld gegolten, habe sie entwendt': Die Vorgeschichte des Falliments 'Elisabeth Linsinen unrichtigkeiten betreffend': Der Fallimentsprozess Geerbte Schulden und weibliche Kreditnetze: Die Gläubiger und ihre Forderungen Dünne Kapitaldecke und ungeduldige Gläubiger: Steuervermögen versus Fallimentssumme Fazit 'So gut wie ein anderer burger angesehen'? Der Umgang der städtischen Politik und Bevölkerung mit St. Galler Konkursiten Von Straflosigkeit bis zur Hinrichtung: Die Bestrafung der Konkursiten Todesstrafe Stadtverweisung Zuchthaus 'Ehrenstrafen' Abbitteleistung vor Rat, Gläubigern und Pfarrern Selbsthilfestrategien der Falliten und ihrer Angehörigen sowie Unterstützung durch Stadt und Verwandte Berufliche, finanzielle und gesellschaftliche Perspektiven für Konkursiten im frühneuzeitlichen St. Gallen Berufliche Perspektiven der Falliten Finanzielle Erholung nach einem Konkurs? Akkordierende Stadtrichter und fallite Säckelmeister – unterschiedliche Zukunftsperspektiven für ihre weitere politische Laufbahn Einführung der Akkorde im 18. Jahrhundert: Erleichterung für die einen, Erschwernis für die anderen? Fazit Zusammenfassung und Ausblick

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