Bühne & Büro
Gegenwartstheater in der Schweiz
Kotte, Andreas / Gerber, Frank / Schappach, Beate
Erschienen am
22.11.2012, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Theater lebt von der unmittelbaren Begegnung von Bühne und Publikum. denn seine spezifische Wirkung entfaltet sich im Live-Erlebnis. Die Formen des Schweizer Gegenwartstheaters sind vielfältig und reichen vom Stadttheater über die Laienoperette bis zu Poetry Slam. Neben Kreativität und Spiellust gehört zur Bühnenkunst aber auch das Betriebsbüro, weil Theater Organisation braucht, und natürlich Geld. Diese Zusammenhänge werden in den facettenreichen Sondierungen des Bandes 'Bühne & Büro' beleuchtet.
Der Band dokumentiert die vielfältigen Formen und den Beziehungsreichtum des Theaterschaffens in der Schweiz. Es beschreibt unterschiedliche Theaterformen wie Stadttheater, die freie Theaterszene und Tanztheater bis hin zu weniger bekannten Formen wie Behinderten- und Gefängnistheater. Ein weiterer Schwerpunkt besteht in der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Organisationsformen und Produktions-, Distributions- und Rezeptionsbedingungen von Theater in verschiedenen Regionen der Schweiz. Das Buch ist auf das Theaterschaffen in der Gegenwart ausgerichtet und wirft Fragen zu dessen Entwicklung in der Zukunft auf. Es richtet sich an ein breites Publikum Theater- und Kulturinteressierter.
Theaterschaffenden an grossen Bühnen, in freien Gruppen und in Theatervereinen kann es Anregungen für den Ausbau und die Verbesserung der eigenen Organisationsstrukturen geben. Die Entscheidungsträger in der Kulturpolitik erhalten Informationen zum Zusammenspiel von Ausgaben, Organisationsformen, künstlerischem Output und Publikumsverhalten. Öffentlichen und privaten Kulturstiftungen sowie Sponsoren aus der Privatwirtschaft bietet es Entscheidungshilfen für Förderungsmassnahmen und kulturelles Engagement.
Autorenportrait
Andreas Kotte studierte Theaterwissenschaft, Kulturwissenschaft und Ästhetik in Berlin. Seit dessen Gründung 1992 ist er Direktor des Instituts für Theaterwissenschaft der Universität Bern und ist Herausgeber der Reihen 'Theatrum Helveticum' und 'Materialien des ITW Bern'
Frank Gerber studierte Musik- und Theaterwissenschaft sowie Kunstgeschichte in Bern. Er arbeitete 2003–2007 als freier Kulturjournalist. 2007–2009 leitete er die Kulturredaktion beim 'Blick'. Seit 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theaterwissenschaft Bern.
Inhalt
Topografien
Andreas Kotte: Theaterlandschaft. Stadttheater – Freie Szene – Volkstheater
Frank Gerber: Die Saison 2010/11. Was läuft in Bern wirklich?
Christian Gyger: Stadt und Land. Was wird gespielt?
Anne-Catherine Sutermeister: Westschweiz vernetzt. Politik mit Fantasie
Flori Gugger: Tourneeförderung. Mit neuen Modellen von Genf nach Steckborn
Alexandra von Arx: Neue Dramatik. Gesellschaftlich relevant
Pia Strickler: Publikumsbefragung. Kritik als Kundendienst?
Formen
Christina Thurner: Bühnentanz. Grosse Sprünge
Sabine Jud: Tanzfestivals. Festivalitis mit grossem Erfolg
Evelyn Klöti: Subversive Revue. Christoph Marthaler lässt tanzen
Manfred Veraguth: Kleinkunst. Im Zelt und an der Börse
Ariane von Graffenried: Dokumentarfilm im Theater. Der gefallene Held
Alexandra Könz: Performance. Narration als Mittel
Nicolette Kretz: Poetry Slam. Dichten um die Wette
Georg Suter: Laienoperette. Das Land der fidelen Bauern
Sandra Förnbacher: Kindertheater. Innovation auf dem Spielplatz
Tristan Jäggi: Theater am Gymnasium. Revue statt Bibelstück
Yvonne Schmidt: Theater und Behinderung. 'Welche Behinderung hast du nochmal?'
Barbara Anderhub: Theater im Gefängnis. Zwischen Kunst und Therapie
Myrna-Alice Prinz-Kiesbüye: Unternehmenstheater. Spiel in der Firma
Diskurse
Rolf Keller: Schweizer Kulturpolitik. Der Rahmen der Finanzierung
Andreas Kotte: Medialer Subventionsdiskurs. Oder warum Gesunde Spitäler finanzieren
Manuela Camponovo: Renovationen im Tessin. Geld fliesst in die Räume
Mathias Bremgartner: Der Intendant. Künstler oder Manager?
Simone Strauf: Freilichttheater. Wertschöpfung unter freiem Himmel
Martin Bieri: Neues Landschaftstheater. Expedition über den Rand hinaus
Regula Schröter: Laien im Profitheater. Plötzlich heissen sie Experten