Beschreibung
Das bronzene Wassergefäss (griechisch Hydria) kam 1851 in einem frühkeltischen Grabhügel in Grächwil bei Meikirch im Kanton Bern zum Vorschein. Das Prunkgefäss ist ein Hinweis darauf, dass der Hügel einst ein überaus reich mit Beigaben ausgestattetes Grab überdeckt hat. Die Hydria von Grächwil gilt als eines der schönsten und bekanntesten Zeugnisse antiker Kunst, das nördlich der Alpen gefunden worden ist. Der eindrucksvolle Schauhenkel zeigt die 'Herrin der Tiere' inmitten einer Menagerie von Löwen, Schlangen, Hasen und Falke.
Das reich illustrierte Buch stellt das Fundstück in einen grösseren kulturgeschichtlichen Zusammenhang. Das Gefäss wurde um 580/570 v. Chr. vermutlich in Tarent in Süditalien hergestellt und gelangte als Kriegsbeute, als Gastgeschenk oder als einfaches Handelsgut über die Alpen ins schweizerische Mittelland. Der figurenreiche Schauhenkel machte einen praktischen Nutzen unmöglich: Das Bronzegefäss hatte bei den Kelten nördlich der Alpen wohl am ehesten die Funktion eines Statussymbols.