Beschreibung
Andres Binder ist alles in allem ein zufriedener Mann. Mit seiner Frau Daniela führt der Mittvierziger eine glückliche Ehe. Als Gelegenheitsarbeiter geniesst er zudem das Privileg, öfter als die meisten anderen Väter mit den gemeinsamen Kindern zusammen sein zu können.
Die häusliche Idylle erfährt einen hässlichen Einschnitt, als Binder während eines Ehekrachs den Trauring seiner Frau kurzerhand zum Fenster hinauswirft. Doch schon im nächsten Augenblick werden beim Ehemann die schlimmsten Befürchtungen wach: nämlich, dass er mit dem mutwilligen Verlust des bedeutungsvollen Schmuckstücks gleichzeitig den Anfang vom Ende seiner Ehe eingeläutet haben könnte. Über die eigene Tat erschrocken, beginnt für Andres Binder eine Zeit der Selbstreflexion. Und Binder hat Angst – vor einer Trennung, vor dem Versagen als Ehemann. Entschlossen, den verloren geglaubten Ring und damit ein wichtiges Stück Symbolkraft wiederzufinden, beginnt für Binder eine ebenso kräftezehrende wie heilende Suche. Es ist kurz vor Weihnachten. Heimlich mietet Binder einen Metalldetektor und tut Buße, für sich selbst mindestens so sehr wie für seine Frau.
Rezension
Mit seiner tragikomischen Erzählung des in nagender Unsicherheit darbenden Schweizer Ehemannes Binder – der nach einem Ehekrach den verloren gegangenen Trauring seiner Frau wiederbeschaffen will –, ist Aldo Betschart eine ebenso unterhaltsame wie treffende Momentaufnahme der modernen Ehe gelungen, in welcher das Patriarchat längst gelernt hat, die neue Machtstellung des Feminismus anzuerkennen.
Unterhaltsam, einfühlsam, witzig – eine furiose Liebeserklärung an die stinknormale Ehe!
Nicole Auf der Maur, „Bote der Urschweiz“- Redaktorin, Rocksängerin, Ehefrau und Mutter.